
old_ThermoFreak
Hat jemand Erfahrungen, wie man diesen "leicht angecrunchten" Sound am besten hinbekommt, den Andreas im Lehrvideo da hinzaubert? Ich weiß nur, dass Andreas ab und zu mit einem BOSS-GT5 gearbeitet hat. Aber es muss doch sicherlich auch anders gehen? Ich habe einen Spider Valve MKII und eine BOSS OS-2 Tretmine. Im Clean-Kanal mit der Tretmine verzerrt zu heftig und der CRUNCH-Model-Kanal ist für meinen Geschmack zu basslastig? Wäre natürlich möglich, dass mein Spider seine wahren CRUNCH-Künste erst zum Besten gibt, wenn ich ihn mal richtig Vollast fahre (Röhrenverstärker), aber da habe ich die Nachbarn auf dem Hals... Ich gebe zu, ich habe auf dem Gebiet noch nicht so viele Erfahrungen gemacht. Deswegen interessiert mich sehr, wie ihr das so macht? Im Netz bin ich auch nicht gerade fündig geworden. Dort sind alle Tipps sehr Amp-spezifisch. Vielleicht habt ihr paar gute Ideen für mich?
Viele Grüße Jens

Rolf_Maack
Hallo Jens,
leider habe ich selbst gar keinen richtigen Gitarrenverstärker.
Ich benutze nur immer Simulationssoftware wie GuitarRig, Jamvox oder auch die Verstärkersimulationen von Garageband.
Oder das Eband von Boss. Da ist aber auch alles nur gemoddelt.
Aber ob "gemodelt" oder in Echt - der Vorgang müsste eigentlich gleich sein:
Am Verstärker ohne jede "Tretmine" einen echten Cleansound einstellen.
Dann den Gain-Regler oder Lautsrärkeregler oder Beides (je nach Ampmodel) so weit aufdrehen, bis der cleane Sound leicht "aufbricht", also anfängt zu verzerren.
Der Sound wird dann eigentlich in der Regel als chrunchig bezeichnet.
Danach kann man natürlich, je nach Geschnackt Reverb, Hall oder was auch immer hinzuregeln.
Wenn ich meinen gemodelten Amps trauen kann, dann haben einige Amps gar keinen richtig cleanen Sound. Die sind dann gleich schon mächtig crunchig.
Ich kenne deinen Amp (Spider Valve MKII) nicht. Da musst du halt alles mal einfach ausprobieren.
Beste Grüße
Rolf

old_ThermoFreak
Ok... da danke ich Euch Beiden vielmals für Eure ausführlichen Tipps und werde mal noch bissl rumexperimentieren!!!
Liebe Grüße Jens

josi
Hallo Thermo Freak,
jeder hat bestimmt seine eigene Vorgehensweise um seinen Crunch Sound einzustellen , aber vielleicht hilft dir das ja weiter.
Crunch Sound
Der Crunch Sound ist eine Ampeinstellung die leicht verzerrt aber trotzdem eher Clean klingt.
Amp Clean Kanal :
Zuerst einmal stelle ich eine Basis her, nämlich die Grundeinstellung des Amps d.h. alle Regler auf 12 Uhr. Der Verstärker läuft im Clean-Kanal, was vorerst eine gute Wahl ist. Denn das Crunch Sound Geheimnis beruht auf einem etwas übersteuerten Cleankanal. Der Gain Regler steht steht ebenfalls auf 12 Uhr. Falls sich an deinem Amp da noch nichts rührt, drehe den Gain noch etwas weiter auf. Der Gain muss sehr genau eingestellt werden, denn hier liegt der entscheidende Punkt für einen guten Crunch Gitarrensound. Schön erkenn lässt sich das auch folgendermaßen:
Spiele einen beliebigen gegriffenen Ton auf deiner E-Gitarre und schlage ihn an. Klingt dieser Ton sauber, klar und nach Clean Sound so liegst du schon mal richtig in der Soundgestaltung und Ampeinstellung. Spiele nun einen Powerchord. Klingt dieser jetzt angezerrt? etwas rotzig, dreckig? dann können wir fortfahren. Wenn nicht, gebe noch etwas mehr Gain dazu bis du ein gutes Ergebnis erhältst. Spiele nun einen Barrée im 5. Bund über die ersten drei Saiten (e, h, und g) und schlage dabei mit Aufschlägen (Upstrokes) von unten nach oben an." Wenn auch diesesmal der Sound schön knusprig klingt können wir uns an die Feinheiten begeben und den Klang an deinem Amp formen.
Distortion Kanal :
Ich habe nun eine Einstellung am Gitarrenamp die mitten- und höhenlastig ist; genau das richtige für unser Soundsetting. Die Bässe sind dabei auf 10 Uhr positioniert, Middle und Treble jeweils auf 2 Uhr. Den Reverb haben ich erst einmal auf 0 runtergedreht, damit das Chrunch Soundbild möglichst deutlich hörbar ist. In unserem Verstärker steht der Gain jetzt auf 8 Uhr! Das liegt daran, dass wir den Crunchy Knusper-Sound jetzt nicht mehr vom Clean-Kanal beziehen sondern vom verzerrten Kanal. Jetzt wollen wir allerdings nicht allzuviel Verzerrung von diesem Channel und drehen so wenig wie möglich aber so viel wie nötig unsere Vorstufe hoch.
Die beiden oben beschriebenen Wege sind geschaffen für kleinere Übungsamps, bei denen wir nur zwischen Clean und Distortionsch, bzw. High-Gain Kanal wählen können. Etwas größere Modelle bieten oft einen eigenen Crunch Kanal, den du falls vorhanden auch benutzen solltest für unser Soundsetting. Er stellt den richtigen Grundsound für Grunge, Funk, Rock 'n' Roll einige auch Blues bereit, sodass der aufwändige Weg über den Clean- oder Overdrive-Kanal entfällt.
Schau einfach mal ob du damit zurecht kommst und verfeinere den Sound nach deinem Geschmack.
Viel Spaß beim Ausprobieren('')
Gruß

old_ThermoFreak
Danke Jochen, habs gelesen...sehr hilfreich!
LG Jens